Wir blicken so gern in die Zukunft, weil wir das Ungefähre, was sich in ihr hin und her bewegt, durch stille Wünsche so gern zu unsern Gunsten heranleiten möchten.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Zukunft Sprüche & Gedichte

Wünsche zum Nachdenken oder Schenken - Gedanken

Das mit der Zukunft ist so eine Sache, und zum Glück wissen wir nicht, was uns alles blüht und wohin die Reise geht. Und sowieso, meistens kommt es anders... Hier erhalten Sie schöne und tiefsinnige Texte, Gedichte und Sprüche zum Thema Zukunft.

Neues poetisches Spruchgedicht zur Zukunft:

Die Zukunft liegt offen

Man wünscht sich gern zurück,
der Jugend Glück.
Doch die Zukunft liegt offen,
im Heute und im Hoffen.

(© Milena A.L.)

S P R U C H kurz
ZUKUNFT BRAUCHT EIN DAVOR.

(© Hanna Schnyders)

S P R U C H - Z I T A T
DAS LICHT VERSUCHT UNS IMMER WIEDER ZU ERREICHEN. DIESE HOFFNUNG BLEIBT.

(© C. de Misom)

Kleines poetisches Spruchgedicht für die Zukunft:

Himmelsfülle

Siehst du diese blühende Himmelsfülle,
wie die Taube in die Höhe fliegt
und die Zukunft unsere Freundschaft
mit einem Schmetterling besiegt?

(© M.B. Hermann)

S P R U C H
In der Zuversicht liegt der Optimismus, welcher der Hoffnung fehlt.

(© M.B. Hermann)

Neues Gedicht zur Zukunft:

In die Zukunft hinein

In die Zukunft hinein webt sich die Welt,
eingezwängt ins Gestern und Heute
verschreibt sie Ansichtskarten,
weil erinnern, wissen und aushalten
wahrscheinlich die einzigen Methoden
zur Bewältigung sind.

(© Monika Minder)

Schönes Blütenzweig Bild mit Spruch - zum Ausdrucken oder Versenden
Naturfoto mit rosa Blüten und Zukunfsspruch

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Bild-Text:

ZUKUNFT: WO WIR LIEBE NEU DEFINIEREN.

(© Monika Minder)

Kurzes Gedichte über die Zukunft:

Die Zukunft singt

Ein Englein flügelt durch die Nacht,
hat frohe Botschaft mitgebracht.
Das Licht der Welt will kommen,
eine neue Zeit heisst uns Willkommen.

(© C. de Misom)

Kurzes Gedichte über die Zukunft:

Die Zukunft singt

Lass Träume reden, die Zukunft singt!
Nicht warten bis der Himmel das Glück bringt.
Das Gute liegt in dir, sei still!
Plötzlich wird aus dem Gestern viel.

(© Hanna Schnyders)

S P R U C H - Z I T A T
Zukunft wird Sinn machen, wenn wir das Alter mit seiner Erfahrung mit der Wendigkeit der Jugend zusammenführen.

(© Monika Minder)

Kurzes neues Gedicht zur Zukunft:

Die Zukunft kommt

Die Zukunft kommt, kommt gleich.
Wir haben uns viel versprochen.
Der Schnee ist weiss und weich.
Die Zukunft kommt, kommt angekrochen.

(© M.B. Hermann)

Schönes Himmelbild mit Alles Gute für die Zukunft Text - zum Ausdrucken oder Versenden
Naturfoto mit blauem Himmel und Spruch Alles Gute für die Zukunft

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Bild-Text:

ALLES GUTE FÜR DIE ZUKUNFT.

Zukunft Gedicht, passt für einen Neujahrswunsch oder einen neuen Lebensabschnitt:

Die Zukunft

Jetzt, wo die Zukunft noch leer steht,
wie ein weisses unbeschriebenes Blatt,
auf dem Weg sein und einen Anfang finden,
und mit Zuversicht, ohne Grosses zu verlangen,
aber demütig und mutig ins Unberührte fallen.

(© Monika Minder)

Schönes Gedicht für Zukunftswünsche:

Vertraue darauf

Wenn in dunklen Stunden der Himmel
seine Lichter anzündet, vertraue darauf,
dass dir Leuchtendes geschenkt wird,
dass deine Seele sich jederzeit mit
Wärme füllen kann und mit Zuversicht.

(© Beat Jan)

S P R U C H kurz
Die Zukunft ist nicht die Ewigkeit, aber das Hier und Jetzt.

(© Monika Minder)

Neujahrswünschlein:

Ein neuer Anfang

Ein neuer Anfang zaubert sich
Auf Wegen in dein Angesicht.
Liebe schenkt ein neues Licht
Und dir zum neuen Jahr viel Glück.

(© Monika Minder)

Schönes Naturbild Bild mit Spruch - zum Ausdrucken oder Versenden
rote Physalis Pflanze mit Schnee bedeckt und Spruch

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Bild-Text:

Unsere Träume sind das Heimweh der Zukunft.

(© M.B. Hermann)

Schönes Glückgedicht:

Das kleine Glück

Im Innersten zufrieden sein
mit dem Glück, auch wenn's klein.
Hineinleben in die Geschichten,
so fällt ein Zauber auf alte Gedichte.
Fragen werden Antworten sein,
wo das kleine Glück keimt.

(© Hanna Schnyders)

S P R U C H
Zukunft braucht Courage und Leidenschaft und Zuversicht.

(© Beat Jan)

Kurzes Zukunftsgedicht:

In der Stille sein

In der Stille sein -
Die Türen und die Fenster schliessen,
bei einem Gläschen Wein,
für einmal sich der Welt verschliessen,
und ganz für sich und bei sich sein -
Mit der Frage, was da alles war,
und was das Heute meint,
wenn das Morgen naht.

(© Monika Minder)

S P R U C H kurz
In der Zuversicht schieben wir der Hoffnung einen Riegel vor und werden aktiv.

(© Hanna Schnyders)

Gedicht über das Leben, die Zeit:

Nicht ohne Blühen

Wenn auch die Jahre eilen,
das Leben hat bisweilen
seinen Zauber nicht ohne Blumen
in die Zeit gewebt.

Wie Sterne uns begleiten
und jeden Abend mit uns ziehn,
so hat das satte Grün uns
unveraltet ein Leuchten
auf dem Weg geliehn.

(© Monika Minder)

Klassische bekannte & unbekanntere gemeinfreie Texte

Zukunft Gedichte & Sprüche

Du fragst, was ist die Zeit

Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sei.

(Perikles, 490-429 v.Chr., griechischer Staatsmann)

Du fragst, was ist die Zeit

Du fragst, was ist die Zeit? Und was die Ewigkeit?
Wo hebt sich Ew'ges an und hebet auf die Zeit?

Die Zeit, sobald du sie aufhebst, ist aufgehoben,
Wo dich das Ewige zu sich erhebt nach oben.

Die Zeit ist nicht, es ist allein die Ewigkeit,
Die Ewigkeit allein ist ewig in der Zeit.

Sie ist das in der Zeit sich stets gebärende,
Als wahre Gegenwart die Zeit durchwährende.

Wo die Vergangenheit und Zukunft ist geschwunden
In Gegenwart, da hast du Ewigkeit empfunden.

Wo du Vergangenheit und Zukunft hast empfunden
Als Gegenwart, da ist die Ewigkeit gefunden.

(Friedrich Rückert, 1788-1866, deutscher Dichter, Lyriker und Übersetzer)

S P R U C H - Z I T A T
Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug.

(Albert Einstein, 1879-1955, deutscher Physiker)

S P R U C H - Z I T A T
Das Merkwürdigste an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird.

(Ernest Hemingway, 1899-1961, US-Amerikanischer Schriftsteller)

Leg meinen Tag in deine Hand

Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen
Leg ich meinen Tag in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen,
Sei mein Gestern, das ich überwand.

Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
Bin aus Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen,
Deinen Händen bette ich mich ein.

(Edith Stein, 1891-1942, deutsche Philosophin)

S P R U C H - Z I T A T
Es kommt wie es kommt.

(Kölner Sprichwort)

S P R U C H - Z I T A T
Was sich im Geist ereignet, ist Vorbereitung einer sich ausbildenden Zukunft, und diese Zukunft sind wir selber.

(Bettina von Arnim, 1785-1859)

Nicht wünsch ich zurück

Nicht wünsch' ich zurück
Der Jugend Glück,
Ihr Träumen, Sehnen und Hoffen,
Als noch die Zukunft vor mir lag
Weit offen.

Ich habe gestrebt,
Solang ich gelebt,
Und viel gekämpft und gelitten,
Drum halt' ich wert, was ich als Preis
Erstritten.

Mir ist es genug,
Daß frei von Trug
Und Täuschung mir wurde beschieden
Im tiefsten Innern Harmonie
Und – Frieden.

(Julius Sturm, 1816-1896, deutscher Dichter und Liedertexter)

S P R U C H kurz
Der beste Prophet der Zukunft ist die Vergangenheit.

(George Gordon Byron, 1788-1824)

S P R U C H kurz
Geduld! Die Vergangenheit hat noch Zukunft.

(Stanislaw Lec, 1909-1966, polnischer Lyriker)

Beim Abschied

Wirst Du in der Ferne mein gedenken,
Wenn die Welt geräuschvoll Dich zerstreut?
Wirst Du oft mir stille Stunden schenken,
Der Erinnrung unsres Glücks geweiht?

Wird kein neues Band mir Dein Vertrauen,
Keines Deine Liebe mir entziehn?
Kann ich ganz auf Deine Treue bauen,
O so nimm mein Herz auf ewig hin!

Immer bleibt es zärtlich Dir ergeben,
Auch wenn nie mein Blick Dich wiedersieht.
Wenn getrennt von Dir mein trübes Leben
Wie ein Seufzerhauch vorüber flieht.

Ach so viele heucheln nur Gefühle
Einer nie gekannten Innigkeit;
Und in dem zerstreuenden Gewühle
Endet schnell der Schwur der Ewigkeit.

Darum will ich nicht Dir Treue schwören,
Aber fest und liebend halt' ich sie,
Und die Zukunft soll Dir ewig lehren
Deiner Freundin Herz vergisst Dich nie.

(Charlotte von Ahlefeld, 1781-1849, deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin)

S P R U C H - Z I T A T
Zukunft ist etwas, was die meisten erst lieben, wenn es Vergangenheit geworden ist.

(Herman Melville, 1819-1891, US-amerikanischer Schriftsteller)

S P R U C H - Z I T A T
Meine Vernunft wurde mir gegeben, um die Zukunft vorauszusehen, mein Herz aber, um seine Ahnungen zu erfüllen.

(Romain Rolland, 1866-1944)

Im Winter

Die Tage sind so dunkel,
Die Nächte lang und kalt;
Doch übet Sternenfunkel
Noch über uns Gewalt.

Und sehen wir es scheinen
Aus weiter, weiter Fern',
So denken wir, die Seinen,
Der Zukunft unsres Herrn.

Er war einmal erschienen
In ferner sel'ger Zeit,
Da waren, ihm zu dienen,
Die Weisen gleich bereit.

Der Lenz ist fortgezogen,
Der Sommer ist entflohn:
Doch fließen warme Wogen,
Doch klingt ein Liebeston.

Es rinnt aus Jesu Herzen,
Es spricht aus Jesu Mund,
Ein Quell der Lust und Schmerzen,
Wie damals, noch zur Stund'.

Wir wollen nach dir blicken,
O Licht, das ewig brennt,
Wir wollen uns beschicken
Zum seligen Advent!

(Max von Schenkendorf, 1783-1817, deutscher Lyriker und Liederdichter)

S P R U C H - Z I T A T
Ich mag die Träume von der Zukunft lieber als die ganze Geschichte der Vergangenheit.

(Thomas Jefferson, 1743-1826, US-amerikanischer Jurist)

S P R U C H
Das Leben teilt sich in drei Zeitabschnitte: in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Davon ist die Gegenwart, in der wir handeln, kurz und was wir zukünftig tun werden, unsicher – nur was wir getan haben, ist sicher.

(Lucius Annaeus Seneca, ca. 4 vor bis 65 n.Chr)

Jahrwende

Am altersgrauen Baum der Zeit
ist eine Blume abgeblüht,
und eine Knospe tut sich auf.

Die Menschheit seufzt in gleicher Fron;
von ihrer müden Stirne fällt
der Schweiss in Tropfen erdenwärts.

Ihr Glaube aber träumt im Licht:
vor ihren Sehnsuchtsblicken schwimmt
das Morgenrot des neuen Tags.

Wie auch die Kette klirrt und drückt,
der Zukunft Sturm zerbricht sie doch, –
und jedes Jahr löst einen Ring.

Und jede Knospe, die erblüht
am altersgrauen Baum der Zeit,
birgt einen Keim der künftigen Frucht.

So grüß ich dich, du neues Jahr;
du junge Knospe tu dich auf,
und blüh' in lichtem Rosenrot!

Des Friedens milder Maienwind
umspiele deinen vollen Schoss,
der Liebe Geist befruchte dich!

Und deine Düfte giesse aus, –
mit Blütenblättern kränze du
der Menschheit tiefgefurchte Stirn.

In des Jahrhunderts Niedergang
sei du ein lichter Zukunftstraum,
sei du ein Gruss der neuen Zeit!

(Clara Müller-Jahnke, 1860-1905, deutsche Dichterin, Journalistin)

Heimweh

Über bemooste Steine
Fällt ein rauschender Quell,
Glitzert im Mondenscheine,
Funkelt so silberhell.

Sinnend saß ich daneben,
Sah, wie die Welle schäumt,
Hab' vom vergangenen Leben,
Hab' von der Zukunft geträumt.

In der Tiefe der Wogen
Sah ich gar mancherlei,
Viele Gestalten zogen
Grüßend an mir vorbei.

Waren die lieben Seelen,
Die mich dereinst erfreut,
Die meinem Herzen fehlen
Hier in der Einsamkeit.

Tausendmal laß dir danken,
Lieblicher Silberbach,
Daß du den Heimwehkranken
Tröstest im Ungemach;

Daß du aus alten Tagen
Freundliches mir erzählt,
Daß ich dir durfte klagen,
Was meinem Herzen fehlt.

(Frank Wedekind, 1864-1918, deutscher Journalist und Dramatiker)

S P R U C H
Wüssten die Menschen, was die Zukunft bringt, sie würden doch alle handeln, als wüssten sie es nicht.

(Russisches Sprichwort)

Glück

Nicht nenn' ich Glück ein sorgenfreies Leben
Und steten, ungetrübten Sonnenschein;
Glück ist: sich freudig jeder Pflicht hingeben,
Sich selbst besiegen, andern hilfreich sein;
Das Gegenwärt'ge ans Zukünft'ge binden
Und unbeirrt den Weg zum Himmel finden.

(Helene Krüger, 1861-um 1940, deutsche Dichterin)

Z I T A T
Die, welche, mittelst Streben und Hoffen, nur in der Zukunft leben, immer vorwärts sehen und mit Ungeduld den kommenden Dingen entgegeneilen, als welche allererst das wahre Glück bringen sollen, inzwischen aber die Gegenwart unbeachtet und ungenossen vorbeiziehen lassen, sind, trotz ihrer altklugen Mienen, jenen Eseln in Italien zu vergleichen, deren Schritt dadurch beschleunigt wird, daß an einem, ihrem Kopf angehefteten Stock ein Bündel Heu hängt, welches sie daher stets dicht vor sich sehen und zu erreichen hoffen. Denn sie betrügen sich selbst um ihr ganzes Dasein, indem sie stets nur ad interim [einstweilen, vorläufig] leben, – bis sie tot sind.

(Arthur Schopenhauer, 1788-1860)

Werth der Welt

Sie wär's nicht werth, so eine Welt, wie diese,
Daß man ihr auch nur eine Thräne weiht;
Die Welt, wo ich den Freund am Busen schließe,
Die Welt, wo Liebeskuß erfreut? –

Die Mutter sanfter Sympathie der Seelen,
Die Lebensfunken aus Verwesung treibt,
Die hier verlobt, was dort sich wird vermählen,
Die unsern Lehnsschein für den Himmel schreibt? –

Die schöne Welt! voll Melodie der Flöte,
Die Schlaf und Blumen um die Quelle streut;
Die Welt, voll Pracht in Mond und Abendröthe,
Womit sie Fürst und Bettler gleich erfreut? –

Die traute Welt, die ihre Schattenlauben,
Mir noch gewiß für jene Zukunft flicht;
Die Schöpferin von Edens Wunderglauben,
Verdiente unsre heiße Thräne nicht? –

O, schöne Welt, es soll mein Lied verehren,
Dich, unsres Bundes Vaterland,
Gern wein' ich dir noch tausend – tausend Zähren,
Wenn eine nur sein liebend Herz verstand.

(Sophie Albrecht, 1757-1840, deutsche Schriftstellerin und Schauspielerin)

G E D A N K E
Der starke, die ganze Zukunft umfassende Glaube an das eigene Können ist zugleich ein Glaube an das Sollen und das Müssen; denn noch heute ist es wahr, daß der rechte Glaube, der Glaube an die eigene Kraft, Berge versetzen und Wunder thun kann, je nach dem Maß der eigenen Kraft. – Nehmt einem arbeitenden Menschen den Glauben an sich selbst, und er wird ohnmächtig vor euch stehen wie Simson, den man seines Lockenschmuckes beraubte.

(Fanny Lewald, 1811-1889, deutsche Schriftstellerin)

Mit Kurt Tucholsky in die Zukunft

Blick in die Zukunft

Blick in die Zukunft

Du schläfst bei mir. Da plötzlich, in der
Nacht, du liebe Dame,
Bist du mit einem Laut mir jäh erwacht –
War das ein Name?

Ich horche. Und du sagst es noch einmal –
im Halbschlaf: »Leo . . . «
Bleib bei der Sache, Göttin meiner Wahl!
Ich heiße Theo.

Noch bin ich bei dir. Wenn die Stunde
naht, da wir uns trennen:
Vielleicht lernt dich dann ein Regierungs-
rat im Teeraum kennen.

Und gibst du seinen Armen nachts dich preis,
den stolzen Siegern: –
Dann flüstre einmal meinen Namen leis
und denk an Tigern.

(Kurt Tucholsky, 1890-1935, deutscher Journalist, Schriftsteller, Dichter)

Theobald Tiger; Schall und Rauch, April 1920, Nr. 5, S. 4.

Blick in ferne Zukunft

. . . Und wenn alles vorüber ist –; wenn sich das alles totgelaufen hat: der Hordenwahnsinn, die Wonne, in Massen aufzutreten, in Massen zu brüllen und in Gruppen Fahnen zu schwenken, wenn diese Zeitkrankheit vergangen ist, die die niedrigen Eigenschaften des Menschen zu guten umlügt; wenn die Leute zwar nicht klüger, aber müde geworden sind; wenn alle Kämpfe um den Faschismus ausgekämpft und wenn die letzten freiheitlichen Emigranten dahingeschieden sind –:

dann wird es eines Tages wieder sehr modern werden, liberal zu sein.

Dann wird einer kommen, der wird eine gradezu donnernde Entdeckung machen: er wird den Einzelmenschen entdecken. Er wird sagen: Es gibt einen Organismus, Mensch geheißen, und auf den kommt es an. Und ob der glücklich ist, das ist die Frage. Daß der frei ist, das ist das Ziel. Gruppen sind etwas Sekundäres – der Staat ist etwas Sekundäres. Es kommt nicht darauf an, daß der Staat lebe – es kommt darauf an, daß der Mensch lebe.

Dieser Mann, der so spricht, wird eine große Wirkung hervorrufen. Die Leute werden seiner These zujubeln und werden sagen: »Das ist ja ganz neu! Welch ein Mut! Das haben wir noch nie gehört! Eine neue Epoche der Menschheit bricht an! Welch ein Genie haben wir unter uns! Auf, auf! Die neue Lehre –!«

Und seine Bücher werden gekauft werden oder vielmehr die seiner Nachschreiber, denn der erste ist ja immer der Dumme.

Und dann wird sich das auswirken, und hunderttausend schwarzer, brauner und roter Hemden werden in die Ecke fliegen und auf den Misthaufen. Und die Leute werden wieder Mut zu sich selber bekommen, ohne Mehrheitsbeschlüsse und ohne Angst vor dem Staat, vor dem sie gekuscht hatten wie geprügelte Hunde. Und das wird dann so gehen, bis eines Tages . . .

(Kurt Tucholsky, 1890-1935, deutscher, Journalist, Schriftsteller, Dichter)

Ignaz Wrobel; Die Weltbühne, 28.10.1930, Nr. 44, S. 665, wieder in: Lerne Lachen.

Der Offizier der Zukunft

Arno Voigt, als Miles einer der wenigen deutschen Offiziere, die im Kriege die Wahrheit zu sagen sich nicht gescheut haben, gibt (bei Engelhorn in Stuttgart) ›Gedanken eines Unmilitärischen‹ heraus: ›Der deutsche Offizier der Zukunft‹.

»Vielleicht«, heißt es einmal bei Nietzsche, »habe ich niemals etwas gelesen, zu dem ich dermaßen, Satz für Satz, Schluß für Schluß, bei mir Nein gesagt hätte wie zu diesem Buche: doch ganz ohne Verdruß und Ungeduld.«

Der einleitende Rückblick zwar ist ausgezeichnet. Er faßt noch einmal die schweren Sünden des Offizierkorps im Kriege zusammen, in einem Kriege, der den deutschen Offizieren für immer den Ruf der Unbemakeltheit genommen hat, und das von Rechts wegen. Leute, die heute noch an dem alten Idol festhalten, tun dies aus politischen Gründen – sie wollen nicht erkennen, und verdienen daher nicht, überzeugt zu werden. Wir andern wissen, was auch Voigt bestätigt: »Offiziere – Bürger – Landser: das war die Gliederung.« Und: »Das Charakteristikum des alten Offiziers war seine Isoliertheit.« Und weiter jene Melodie, die heute noch viel zu wenig und viel zu zaghaft bei uns gesungen wird: das Lied vom deutschen Offizier im Kriege – und es ist ein etwas mißtönendes Lied.

Aber das Buch heißt: ›Der deutsche Offizier der Zukunft‹. Wie nun ändern? Wie bessern? Und Voigt schlägt vor.

Der deutsche Offizier der Zukunft soll ein geistiger Mensch sein. Das ist in einem Satz das Postulat dieses Offiziers, der selbst sicherlich ein guter Offizier war. Er verlangt von einem Führer mit Recht größere Qualitäten, als sie in den kümmerlichen Offiziersexamen und in der mangelhaften Kasinoerziehung heraussprangen: er verlangt menschliche Qualitäten.

Wozu? Zum Mord. Denn hier ist das, was das ganze Buch wertlos und die Vorschläge utopisch macht: es wird sich eben kein geistiger Mensch bereit finden, sein Leben und seine Person für einen solchen Quark, wie es die nationalistischen Interessen eines Staates sind, aufs Spiel zu setzen. Er wird, wenn er ein wertvoller Mensch ist, dieser kümmerlichen Angelegenheit sein Leben eben nicht widmen. Wohl wird er Führer sein wollen – aber niemals Schlächtermeister. Und die Gedankengänge Voigts erinnern an die Schilderungen Hearns, wenn er von den japanischen Geishas spricht: vor lauter Lyrismen vergißt er ganz, daß es sich doch immerhin um Frauen handelt, um Frauen aus Fleisch und Blut, die man sich kaufen kann und die jeden Abend einem andern gehören.

Wenn der Offizier der Zukunft all diese guten Ratschläge Voigts befolgt, so wird er ein Adelsmensch werden, meinetwegen auch vielleicht ein Führer seiner Volksgenossen: aber er wird kein Mann sein, der Blut vergießt um des Staates willen. Denn die Mittel und die Werkzeuge des Geistes lassen sich nicht prostituieren (wie der Militarismus irrtümlich 1914 glaubte, als er die reklamierten Dichter mobil machte) – sie sind um ihrer selbst willen da und gänzlich unpraktisch. Es war klug vom ancien régime, dem Offizier nicht so viel zum Lesen in die Hände zu geben; denn dann hätte er denken gelernt, und das war nicht gut. In den Büchern stand: Du sollst nicht töten!

Wir sehen zu sehr auf die Außenseite. Wir hatten alle vergessen – aber jetzt wissen wir es –, daß ein Mörder ein Mörder ist, auch wenn er hohe Lackstiefel trägt und ein blonder, schlanker, eleganter und amüsanter junger Mann ist. Und wir haben nicht gearbeitet, um dessen Stellung zu befestigen.

So wird also Arno Voigt, der es so gut gemeint hat, fragen: »Ja, aber wie denn? Ungeistig ist es nicht recht – und nun versuche ich es geistig, und da ist es wieder nicht recht . . . ? Welcher Offizier der Zukunft wird denn von dir herbeigewünscht?«

Und wir antworten: Gar keiner.

(Kurt Tucholsky, 1890-1935, deutscher, Journalist, Schriftsteller, Dichter)

Ignaz Wrobel; Die Weltbühne, 05.06.1919, Nr. 24, S. 661.

Bücher & Geschenk-Tipps

Die Kunst der Zukunft: Über den Traum von der kreativen Maschine




Bewegende Zeiten: Mobilität der Zukunft




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Zukunft Wikipedia

Wissenswertes mit Themen der Physik, Psychologie und Soziologie, gesellschaftliche Aspekte, Fiktion und Utopie.

Neujahrswünsche

Alles Gute für die Zukunft, für das neue Jahr wünsche mit liebevollen Texten, Sprüchen und Gedichten.

Kraft Lebensweisheiten

Tiefsinnige Zitate zum Thema Kraft und Mut. Kluge Sprüche Lebensweisheiten für die Zukunft.

Geburtstag Gedichte

Schöne, neue und klassische Gedichte, Poesie und Lyrik für Geburtstagswünsche und Gratulationen. Diese Lebensgedichte und Sprüche passen für jeden Jubilar, jede Jubilarin, für jung und alt, für Mann und Frau.

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